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Pfarrer Ralf Hirsch will komplett aus dem Pfarr-Dienst ausscheiden.
Pfarrer Ralf Hirsch will komplett aus dem Pfarr-Dienst ausscheiden.

Pfarrer Ralf Hirsch will komplett aus dem Pfarr-Dienst ausscheiden.

Pfarrer Ralf Hirsch will komplett aus dem Pfarr-Dienst ausscheiden.

Von Gabi Knops-Feiler

 Der Geistliche will komplett aus dem Pfarr-Dienst ausscheiden. Gemeinden werden zu einem „Sendungsraum“ zusammengefasst.

INFO

Gottesdienst am 21. Juli in Wiesdorf

Abschiedsgottesdient für Pfarrer Hirsch am Sonntag, 21. Juli, um 18.30 Uhr in der Wiesdorfer Kirche Herz Jesu Kirche.

Außer Ralf Hirsch werden dann auch Kaplan Johannes Zhao und Pastoralreferentin Violetta Gerlach verabschiedet.

2019-07-12-Der Geistliche Ralf Hirsch will komplett aus dem Pfarr-Dienst ausscheiden

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, soll Friedrich Schiller gesagt haben. Weil tausende Gläubige die Katholische Kirche verlassen haben und weil immer weniger Priester nachkommen, muss das Erzbistum Köln mit der Zeit gehen und die Weichen für die Zukunft neu stellen. Der „Sendungsraum“ ist eine dieser Weichen, von dem auch Leverkusen  – speziell die Kirchengemeinden Sankt Stephanus Bürrig und Sankt Aldegundis Rheindorf  – betroffen sind.

Noch vor zwei Wochen schien es, als ob die Amtstage von Ralf Hirsch (49) in der Gemeinde St. Stephanus gezählt seien. Am 31. August sollte seine offizielle Dienstzeit als Pfarrer enden, ab 21. Juli sein Resturlaub beginnen. Mit dem Erzbischof war ursprünglich vereinbart, dass er die drei folgenden Monate als Reflexionszeit nutzen werde, „um zu schauen, wie es danach weitergeht“. Die sieben Jahre in der Gemeinde habe er nie bereut, beschrieb Hirsch zuletzt. Im Gegenteil sei das Verhältnis zu der Gemeinde aus seiner Sicht ungebrochen gut. „Ich habe den Eindruck, dass ich mit der Gemeinde in einem sehr guten Verhältnis stehe und von ihr getragen werde“, sagte der Geistliche und freute sich über Wohlwollen und Verständnis trotz seines ungewöhnlichen Wunsches auf Amtsverzicht.

Am Montag vor einer Woche sprach er erneut mit Rainer Maria Kardinal Woelki, um diesem mitzuteilen, dass er den Entschluss gefasst habe, endgültig aus dem Pfarr-Dienst auszuscheiden. Daraufhin wurde Hirsch kurzfristig seines Amtes enthoben. Schon eine Stunde später klingelte das Telefon bei Stadtdechant Heinz Peter Teller. Ihm wurde die Aufgabe übertragen, bis zum 1. September als Pfarrverweser – als Verwalter einer noch nicht wieder besetzten Pfarrstelle – zu agieren. „Es ist zwar blöd, aber nicht so dramatisch“, kommentierte Teller die Angelegenheit auf Nachfrage.

Wie es im Leben von Ralf Hirsch weitergeht, wird sich zeigen. Wie es mit der von ihm einst betreuten Kirchengemeinde weitergeht, ist hingegen sicher. Denn ab 1. September schließen sich die erwähnten Gemeinden – zu ihnen gehören die fünf Kirchen Christus König Küppersteg, Sankt Antonius, St. Hildegard und Herz Jesu in Wiesdorf, Zum Heiligen Kreuz in Rheindorf und Sankt Stephanus in Hitdorf  – erstmals in Leverkusen zu einem neuen Verbund zusammen, dem „Sendungsraum“. Bedeutet: Zwei Gemeinden werden zu einem neuen Pastoralteam zusammengefasst, bleiben aber weiterhin selbständig. Dieses Pastoralteam wird geleitet durch Peter Beyer (55), seit 1999 Pfarrer in Rheindorf und Hitdorf.

Im Grunde sei die Einführung eines Sendungsraumes – voraussichtlich unter der Bezeichnung Leverkusen-West – nichts anderes, als eine Strukturanpassung an veränderte Gegebenheiten und der Versuch einer Fokussierung auf Gemeindemitglieder, erläuterte Beyer: „Es ist die nötige Konsequenz aus dem Priestermangel. Wir können dann nicht mehr jeder Gemeinde einen Pfarrer zur Verfügung zu stellen, sondern werden versuchen, Laien einzubinden.“ Könnten Frauen ein Priesteramt übernehmen? Bei diesem Thema könne er gerne mitreden, scherzte Bayer, aber auf ihn höre niemand. Dass Frauen als Priesterinnen zugelassen würden, sehe er nicht, diese Frage sei entschieden. Eine Lockerung des Zölibats ist in seinen Augen ebenfalls nicht die Lösung. Wohl aber sei ein „von Laien geführter Wortgottesdienst“ realistisch. Beyer: „Wenn wir auch in zehn Jahren noch eine vernünftige Pastoral anbieten wollen, sind wir auf Mithilfe unserer Gläubigen angewiesen.“

In der Praxis bedeutet die Veränderung reduzierte Gottesdienste. „Das sehe ich aber nicht als so dramatisch“, betonte Beyer und sagte, es gebe ein Konzept, damit in jeder Kirche eine Sonntagsmesse abgehalten werde. Auch Trauungen und Taufen seien nicht betroffen. „In der Gesellschaft ist vieles im Umbruch. Jede Zeit hatte ihre Probleme und Herausforderungen. Auch Kirche hatte in den letzten rund 2000 Jahren immer Probleme. Das bedeutet nicht den Weltuntergang.“

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/leverkusen/leverkusener-pfarrer-ralf-hirsch-ist-seines-amtes-erhoben_aid-41402133?fbclid=IwAR25l2ohdnt_TiPgejZ2VxuEq0CnKjLt8MD7BCrR6dWJb65tcgWYSLcJP6I#successLogin

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