Mie­te stän­dig un­pünkt­lich ge­zahlt – Kün­di­gung rech­tens

(tmn) Wer sei­ne Mie­te im­mer wie­der un­pünkt­lich zahlt, lebt ris­kant. Denn ein Ver­mie­ter darf in die­sem Fall den Miet­ver­trag kün­di­gen – und zwar oh­ne wei­te­re Ab­mah­nung. Das ent­schied das Land­ge­richt Ber­lin (Az.: 65 S 220/18), wie die Zeit­schrift „Das Grund­ei­gen­tum“ (Nr. 10/2019) des Ei­gen­tü­mer­ver­ban­des Haus & Grund Ber­lin be­rich­tet. Denn mit un­pünkt­li­chen Miet­zah­lun­gen ver­letzt ein Mie­ter sei­ne Haupt­pflicht nicht nur un­er­heb­lich.

In dem ver­han­del­ten Fall leb­te ein Mie­ter seit 1981 in sei­ner Woh­nung. Die Ver­mie­te­rin hat­te das Ob­jekt 2014 über­nom­men. Der Mie­ter zahl­te sei­ne Mie­te über meh­re­re Jah­re hin­weg im­mer wie­der mit Ver­zö­ge­rung. Zum Teil gin­gen die Miet­zah­lun­gen erst mit meh­re­ren Wo­chen Ver­spä­tung bei der Ver­mie­te­rin ein. Die­se mahn­te den Mie­ter da­her im­mer wie­der schrift­lich ab. Al­ler­dings oh­ne Er­folg. Schließ­lich kün­dig­te die Ver­mie­te­rin den Miet­ver­trag we­gen stän­dig un­pünkt­li­cher Miet­zah­lung frist­los.

Zu Recht: Die Pflicht­ver­let­zung sei an­ge­sichts der Dau­er er­heb­lich, be­fand das Ge­richt. Die Kün­di­gung sei da­her ge­recht­fer­tigt. An­ders als der Mie­ter mei­ne, sei hier kein Ge­wohn­heits­recht ent­stan­den. Auch sei­ne De­pres­si­on kön­ne nicht ent­las­tend ge­wer­tet wer­den. Denn die­ser Grund sei in der ers­ten In­stanz noch nicht vor­ge­bracht wor­den. Zu­dem wer­de die Mie­te seit Er­halt der Kün­di­gung pünkt­lich ge­zahlt.

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